Das schwere Leben des Sternekochs

Kochen Sterneköche wirklich besser? Und was macht den Koch zum Sternekoch? Jährlich werden Köche auf der ganzen Welt mit dem begehrten „Stern“ für eine außergewöhnliche Kochkunst ausgezeichnet. Inzwischen gibt es so viele Gourmetköche, dass es schier unglaublich ist. Eine ganze Reihe davon präsentiert sich nahezu wöchentlich bis zum Abwinken auf den Bildschirmen. Sie kochen, sie blödeln und gelten als TV-Lieblinge. Einige Sternenköche aber möchten sich der Belastung nicht mehr stellen, die eine Sterne-Bewertung mit sich bringt. Die Köche werden indessen auch in Zukunft ihr Bestes geben, um den Gast zufriedenzustellen. Und auch der Koch, der keinen „Stern“ vorweisen kann, kann ein vorzügliches Mahl bereiten.

Spitzenkoch Paul Bocuse

 

Dieser Name steht für „ganz große Küche“. Paul Bocuse begann mit 15 Jahren als Küchenlehrling und kehrte nach der Lehre in den Familienbetrieb L’Auberge du Pont de Collonges zurück. Er begann hier seinen sensationellen Aufstieg als Starkoch. Paul Bocuse gründete die Nouvelle Cuisine und galt als „Koch des Jahrhunderts“. Er lebte seinen Grundsatz einer einfachen Küche mit frischen Zutaten und diese aus der Region. Sein Verständnis für ein gutes Restaurant waren die feierliche Inszenierung von Essen und Trinken. Sein Restaurant wurde seit 1965 nonstop mit drei Michelin-Sternen prämiert. Der Name Paul Bocuse steht für Einfallsreichtum, Großzügigkeit und Respekt für Traditionen und für die Liebe zum Kochen. Kein Wunder, dass die Gastronomie um diesen großen Mann trauert.

Nicht umsonst heißt es Kochkunst

Sterneköche haben es nicht leicht. Jährlich wird ihre Arbeit aufs Neue akribisch unter die Lupe genommen. So schnell wie ein Koch einen Stern bekommt, kann er auch wieder aberkannt werden. Für den Koch bedeutet die Auszeichnung ein permanent gleichbleibendes Qualitätsversprechen an den verwöhnten Gaumen. Bereits mit einem Stern heben sich Köche von der herkömmlichen Gastronomie ab und gelten als Zauberer auf ihrem Gebiet. Der Koch trifft genau die Geschmacksknospen seiner Gäste und hat seinen Beruf zu einer Kunstform entwickelt. Neben dem perfekten Mahl muss dabei auch das Anrichten der Speisen einladend und kreativ sein. Daneben dürfen nur hochwertige und frische Produkte verwendet werden. Vom Sternekoch wird Einzigartigkeit bei jedem Gericht erwartet. Das ist wahrlich eine anstrengende Arbeit. Zudem wird bei einem Sternekoch vorausgesetzt, dass er unterschiedliches geschmackliches Ingrediens zu einer einzigartigen, harmonischen Komposition verarbeitet. Daneben zählt für die Vergabe eines Sterns die Kontinuität der Küchenleistung. Der Sternekoch kann sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen, er darf nicht nachlassen und muss immer wieder an seiner Küche arbeiten.

Die Kochkunst, die Feinschmecker von einem Sternekoch erwarten können, ist innerhalb kurzer Zeit verspeist. Dafür steht der Maître de Cuisine stundenlang in der Küche. Und nicht nur er, sondern auch sein Küchenpersonal, auf deren Mitarbeit er sich verlassen können muss.